Irgendwo in Iowa…

Unser großes Abenteuer

Der Mega-Sommer-Blog – Teil II – Radtouren, Spaziergänge, Natur – und noch ein paar kulinarische Highlights

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Hallihallo,

wir hoffen, dass ihr inzwischen alle Gelegenheit hattet, unseren ersten Mega-Blog zu lesen, und machen – wie versprochen – gleich weiter mit Teil II.

Wie ihr ja alle wisst, gehören neben dem Grillen das Radfahren und (manchmal auch) das Spazierengehen zu unseren Lieblings-Freizeitbeschäftigungen. Wir haben auch in diesem Sommer die zahlreichen Bike Trails und einige neue Parks und Wälder in Des Moines um Umgebung erkundet und dabei das eine oder andere neue Fotomotiv entdeckt. Hier ein paar Eindrücke:

Brown’s Woods:

 

Ewing-Park (im Süden von Des Moines):

… mal wieder mit typischem Iowa-Himmel!!

Radtour von Cummings nach Martensdale auf dem Great Western Trail – hier das Football-Stadion von Martensdale:

Das unvermeidliche Selfie 😉

Ein “historisches” Vehikel und eine Informationstafel am Wegesrand:

Radtour auf dem High Trestle Trail mit Frank und Elysa (links) und Merrie und Jim (rechts):

Noch ein Selfie …

Blick von der High Trestle Brücke:

Die Brücke selber …

… ein echter Hingucker!

Unterwegs auf dem Gay Lea Wilson-Trail im Norden von Des Moines:

Das hier war auf unserem “Haus-und-Hof-Trail”, dem Clive Greenbelt Trail. Die Leute von dem Fitness-Studio, das man im Hintergrund sieht, hatten hier ein Herz für durstige Radfahrer und haben den großen Wasserbehälter aufgestellt, aus dem man sich seine Fahrradflasche mit herrlich kühlem Wasser auffüllen konnte.

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Mit dem folgenden Bild hat es eine besondere Bewandtnis: in diesem Jahr wurde in Iowa das langjährige Feuerwerks-Verbot für Privatleute aufgehoben und ein paar Tage vor dem 4. Juli, dem amerikanischen Nationalfeiertag, schossen solche temporären Geschäfte wie Pilze aus dem Boden. Wie in Deutschland in den Tagen vor (und teilweise ja auch noch nach) Silvester wurden dann ab dem 1. Juli fleißig Raketen und andere Knallkörper abgefeuert – aber irgendwie haben unsere amerikanischen Freunde das noch nicht so ganz verstanden, die überwiegende Mehrheit der Raketen haben sie nämlich am helllichten Tag in den strahlend blauen Himmel abgefeuert … ohne Worte!

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Ein ganz besonderes Highlight war unser Ausflug zum Lake Ahquabi in der Nähe von Indianola, ca. 50 km südlich von Des Moines. Wir hatten die Fahrräder wieder aufs Auto gepackt und haben zunächst eine kleinere Radtour auf dem Summerset Trail gemacht, wovon es allerdings keine Bilder gibt. Neben den Rädern hatten wir auch eine Kühltasche sowie diverse Grillutensilien dabei, denn wir wollten mal nicht auf der heimischen Terrasse grillen, sondern irgendwo draußen in der Natur. Dass wir aber so einen genialen Grillplatz finden würden, hätten wir uns niemals träumen lassen:

Diese Landzunge hat quasi auf uns und den kleinen Cobb-Grill gewartet!

Echt ein Traum!

Wir konnten uns gar nicht aufraffen, nach Hause zu fahren, und sind bis zum Sonnenuntergang dageblieben:

Hierzu noch ein kleiner Nachtrag: vorletzte Woche sind wir nochmal am Lake Ahquabi gewesen, um dort zu grillen. Eigentlich wollten wir wieder auf dieselbe kleine Landzunge wie beim letzten Mal. Dieses Mal war es allerdings deutlich wärmer und sonniger und auf der Landzunge hätten wir bis zum Sonnenuntergang die ganze Zeit in der prallen Sonne gesessen. So haben wir uns auf die Suche nach einem anderen, geeigneten Grillplatz gemacht, der ein bisschen Schatten bot, und sind genau gegenüber von der kleinen Landzunge fündig geworden:

Diese Bilder sind auf einem kleinen Spaziergang vor dem Grillen entstanden – wir mussten uns ja noch Hunger “anlaufen”!

In unserer Kühlbox befanden sich neben Grillfleisch und Beilagen auch zwei Flaschen echtes deutsches Bier!

In Deutschland würden wir wohl nicht unbedingt Wernesgrüner trinken, aber hier, in der “Bier-technischen Diaspora”, erscheint einem jedes deutsche Bier wie der reinste Hochgenuss! Aldi macht es auch in diesem Fall möglich, sie verkaufen das Wernesgrüner im Sixpack für $6.99 – nicht gerade günstig, aber jeden Cent wert.

So sah es dann am Ende auf unseren Tellern aus: pork chops mit Käse überbacken und knusprige Kartoffeln, die einfach in der Alurinne des Cobb-Grills gegart wurden, dazu mein absoluter Lieblings- “French Onion Dip”!

Keine Frage, dass wir auch dieses Mal bis zum Sonnenuntergang geblieben sind – bloß schade, dass der See doch so relativ weit weg ist (50 km) und wir danach noch fast eine Stunde nach Hause fahren mussten!

“Ahquabi” kommt übrigens aus der Fox-Sprache, die von einigen Indianerstämmen im Mittleren Westen gesprochen wurde bzw. wird, und bedeutet “resting place”, also Platz zum Ausruhen. Wie wahr!!

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Generell wollten wir euch noch eine kleine Besonderheit zum Thema “Radfahren in Amerika” erzählen. Die Räder der Amis sind ja überwiegend sehr minimalistisch in der Ausstattung, da gibt es weder Beleuchtung noch Schutzbleche, geschweige denn Gepäckträger. Möglichst leicht sollen sie sein, die amerikanischen Bikes, da man mit diesen ja auch nicht langsam und gemütlich durch die Gegend fährt (wie wir), sondern “mal eben schnell” seine 30, 40 oder auch gerne mal 50 Meilen hinter sich bringt, damit man den Punkt “Workout” von der To-Do-Liste abhaken kann. Wenn wir mit unseren schweren und voll ausgerüsteten Gudereits irgendwo aufkreuzen, ernten wir schon so manche neugierigen (vielleicht aber auch mitleidigen?) Blicke.

Was es jedenfalls bei 99% der amerikanischen Räder auch nicht gibt, ist eine Klingel. Der Amerikaner reagiert auch eher nicht auf das Geräusch einer Fahrradklingel oder er dreht sich erstmal erstaunt um und schaut, wo das Geräusch her kommt. Was also tun, wenn man Spaziergänger oder (was bei uns allerdings fast nie vorkommt) andere Radfahrer überholen will? Man nähert sich bis auf Rufweite und ruft dem zu Überholenden dann ein freundliches “On your left!” zu, was nichts anderes bedeutet, als dass man beabsichtigt, ihn auf der linken Seite zu überholen. Wie wir ja bestimmt schon mal erwähnt haben, nehmen es die Amerikaner mit dem Rechts-Fahrgebot auch nicht so genau und überholt wird auch gerne mal rechts, sowohl auf der Autobahn als auch auf dem Bike-Trail. Daher also die genaue Angabe, auf welcher Seite man überholen möchte. “On your right” geht also theoretisch auch, ist aber in der Praxis doch eher selten.

Uns hat es am Anfang ziemliche Überwindung gekostet, unseren Überholvorgang mündlich anzukündigen, aber so langsam gewöhnt man sich daran.

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Eine weitere neue Errungenschaft der letzten Wochen ist ein neuer Crosstrainer. Ihr erinnert euch ja bestimmt, wir hatten unseren Crosstrainer aus Deutschland mitgebracht und hier in mühsamer Kleinarbeit an mehreren Abenden wieder zusammengesetzt. Er funktionierte dann auch ca. 1 Woche und danach gab es Probleme beim Einstellen des Widerstands, sprich: man konnte den Widerstand nicht mehr auf “1” runterregeln, sondern war von Anfang an auf einem relativ hohen Widerstand um die “5”, was die ganze Aktion umso schweißtreibender und frustrierender machte und im Endeffekt dazu führte, dass das Gerät nicht mehr benutzt wurde.

Da es aber ja hier in Iowa nur wenige Monate im Jahr gibt, an denen man an der frischen Luft Sport treiben kann und es ansonsten entweder viel zu heiß oder viel zu kalt ist, wurde im Juli kurz entschlossen ein neues Trimm-Dich-Gerät angeschafft und von Seiten des Händlers fachkundig in unseren Keller getragen und dort zusammengebaut. Der “Neue” funktioniert nun wunderbar, lässt sich prima regeln und ist absolut geräuschlos. Peter ist echt tapfer und geht 5 -6 mal pro Woche auf das neue “Foltergerät”, Martina hat sich auf einen Rhythmus von 2 – 3 mal pro Woche eingependelt:

Im Vorfeld haben wir noch abgeklärt, dass dieses Gerät auch in Deutschland bei 220V funktioniert, so dass wir es dann, wenn es mal soweit ist, auch problemlos wieder mit zurücknehmen können.

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Wo wir gerade von deutschem Bier sprachen: wir haben inzwischen auch in Iowa grobe Bratwurst entdeckt, die fast so gut wie die deutsche Bratwurst schmeckt, und auch Aldi tut uns ja immer mal wieder den Gefallen der “deutschen Woche”, so dass wir zuletzt sogar Nürnberger Bratwürstchen einkaufen konnten!

Beer brats von HyVee:

Oktoberfest-Bratwurst und Nürnberger Bratwürstchen (normal und low-fat) von Aldi:

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Neulich haben wir übrigens unsere Mitgliedschaft bei Costco wieder erneuert, das ist so etwas wie die Metro in Deutschland. Sie haben tolle Sachen, Food und Non-Food, aber das meiste in Riesengebinden, die für einen 2-Personen-Haushalt einfach viel zu groß sind. Ein Großgebinde haben wir uns allerdings gegönnt, denn Salzbrezeln essen wir wirklich oft und gerne:

Und ob ihr’s glaubt oder nicht: die Riesendose ist schon halb leer!

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Ich komme langsam mal zum Ende dieses Beitrags, aber eins wollten wir euch noch erzählen: wir trinken hier sehr viel stilles Wasser, und das gibt es praktischerweise natürlich in 0,5-l-Plastikflaschen. Da wir so zwischen 1,5 und 2 Liter Wasser pro Person pro Tag trinken, kommt da natürlich einiges an Plastikmüll zusammen, von der Schlepperei der 24- bis 32-Flaschen-Gebinde mal gar nicht zu reden. Da wir beides nicht so toll finden, haben wir uns über Alternativen Gedanken gemacht und uns vor kurzem einen Wasserfilter zugelegt, der einfach an die Kaltwasserleitung der Spüle in der Küche angeschlossen wird:

Die Wirkung ist wirklich verblüffend: das Wasser schmeckt VIIIIIIIIIEL besser als vorher, der Chlor-Geschmack (der ja hier in USA deutlich stärker ist als in Deutschland) wird nahezu komplett rausgefiltert und andere unerwünschte Produkte wie z.B. Schwermetalle ebenfalls. Das gefilterte Wasser schmeckt uns sogar besser als das in Flaschen abgefüllte Wasser, das wir vorher gekauft haben, UND: der neue Filter filtert bis zu 10.000 Gallonen Wasser (also fast 38.000 Liter) und muss erst dann ausgetauscht werden – die Chancen, dass wir das noch während unseres USA-Aufenthaltes erleben, gehen also quasi gegen Null. Gekostet hat uns der ganze Spaß $99 und ca. 15 Minuten Installationsarbeit, die Peter selber erledigen konnte. Nebenbei sei noch erwähnt, dass nun der Kaffee auch endlich viel besser schmeckt!

So, Teil II des Mega-Blogs ist hiermit beendet, aber keine Sorge, Teil III folgt in Kürze!

Macht’s gut und bis bald!

 

PS: Reese wird von Tag zu Tag ein bisschen mutiger. Nachdem er ja die ersten zwei Wochen quasi vollständig unter unserem Bett im ersten Stock verbracht hat, hat er sich vor drei Tagen das erste Mal von selber die Treppe heruntergetraut und hat uns zunächst von einer der unteren Treppenstufen aus beobachtet. Gestern ist er dann tatsächlich das erste Mal alleine ins Wohnzimmer gekommen und erkundet jetzt so nach und nach sein neues Zuhause! Und hier das Beweisbild:

Es ist wirklich schön mit anzusehen, wie er immer mehr Vertrauen zu uns fasst und zutraulicher wird.

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