Irgendwo in Iowa…

Unser großes Abenteuer

Der erste Schnee – es “vorweihnachtet” sehr in West Des Moines

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Hallo, liebe Leser von “Irgendwo in Iowa”!

Wir haben euch jetzt lange auf einen neuen Beitrag warten lassen, aber heute, am 2. Advent, ist es endlich mal wieder soweit.

Seit unserem letzten Beitrag haben wir wieder einiges erlebt, so waren wir zum Beispiel vor drei Wochen mit unserer Nachbarin bei einem Konzert des Des Moines Symphony Orchestra. Es fand im Civic Center statt, einer großen Veranstaltungshalle in Des Moines, die nicht zuletzt durch ihre tolle Akustik für Klassikkonzerte sehr gut geeignet ist. Gespielt wurde die fünfte Symphonie von Sergei Sergejewitsch Prokofjew, und die Veranstaltung gehörte zu der Reihe “Behind the Scores”, die ursprünglich vom Chicago Symphony Orchestra ins Leben gerufen wurde. Hierbei wird im ersten Teil die Biograpie und das Lebenswerk des jeweiligen Komponisten von mehreren Sprechern in verteilten Rollen vorgelesen und erläutert und das Orchester spielt die jeweils genannten Werke kurz an. So erfuhren wir u.a., dass Prokofjew nach dem Ende des ersten Weltkriegs für einige Jahre in den USA und danach in Frankreich gelebt und gearbeitet hat und sich auch politisch in dieser schwierigen Zeit engagiert hat, das sind ganz nützliche Informationen, um das Stück zu verstehen. Im zweiten Teil gab es dann das komplette Werk im Zusammenhang inklusive stimmunsvoller Bilder, die im Hintergrund auf eine Leinwand projiziert wurden, ein eindrucksvolles Erlebnis!

Hier ein paar Eindrücke vom Konzert.

Das Civic Center:

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Martina mit unserer Nachbarin Jean, die die Karten organisiert hat:

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Während der Aufführung im zweiten Teil, mit Alltagsszenen aus Russland:

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“Standing Ovations” am Ende der Aufführung, ein sehr gutes und sympathisches Orchester mit einem charismatischen Dirigenten:

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Kurz danach war Peter mal wieder auf Geschäftsreise. Diesmal ging es zu unserem Werk in North Carolina zur Kurzabstimmung mit seiner Mitarbeiterin Brooke vor Ort (war längst überfällig!) und von dort aus weiter nach Cincinnati zu einem unserer großen Kunden:

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Und hier noch ein paar Luftaufnahmen:

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… Landwirtschaft soweit das Auge reicht:

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… der Anflug auf Detroit, oben rechts im Bild der Flughafen…

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… und von dort aus zurück nach Des Moines…

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Am Freitag, dem 21. November, fiel in Des Moines der erste Schnee. Es fing ganz harmlos mit ein bisschen Schneeregen am Nachmittag an, schneite dann aber stetig weiter bis in die Nacht hinein und als wir am Samstag aufwachten, erwartete uns ein strahlend blauer Himmel und ca. 25-30 cm Neuschnee! Es war so richtiges Bilderbuchwetter und wir haben natürlich wieder jede Menge Bilder gemacht.

Die Anfänge am Freitag nachmittag – eher unschönes Graupelwetter:

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So sah es am Freitag abend aus, als wir zu Hause waren (auf der Heimfahrt haben sich unsere Allrad-angetriebenen Autos zum ersten Mal so richtig bewährt, denn es war schon ziemlich glatt):

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Und so am Samstag morgen:

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Die Stadt West Des Moines macht einen guten Job, was das Schneeräumen angeht, so dass am Samstag morgen die Straßen bereits frei und zum großen Teil sogar komplett trocken waren! Was die Grundstücke und Einfahrten angeht, so haben wir das große Glück, dass unsere Nachbarin Jean einen Snow Blower besitzt, und sie war so nett, am Samstag morgen auch vor unserem Haus und in unserer Einfahrt den Schnee wegzuräumen. Danach hat sie uns erklärt, wie die Maschine funktioniert, wir haben Zugang zu ihrer Garage und können nun beim nächsten Mal selber unserer Räumpflicht nachkommen. Übrigens ist es hier so geregelt, dass man innerhalb von 24 Stunden, nachdem es aufgehört hat zu schneien, Einfahrt und öffentliche Fußwege räumen muss. Nicht wie in Deutschland den ganzen Tag über, während es noch schneit. Auch das eine sehr sinnvolle und angenehme Regelung, die es auch Berufstätigen möglich macht, die Räumpflicht zu erfüllen.

Natürlich mussten wir bei dem tollen Winterwetter einen Spaziergang machen, hier ein paar Impressionen:

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Das hier ist übrigens ein Bücher-Leih- und Tauschregal in Form eines Vogelhäuschens:

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Abendstimmung mit Schnee:

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Da Weihnachten ja nun unaufhaltsam näher rückt, war es auch mal an der Zeit, ein bisschen Weihnachtsdekoration zu besorgen und einen – künstlichen – Tannenbaum! Es gibt hier in den USA wirklich auch furchtbar kitschige Weihnachtsdeko, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen:

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Wir haben uns aber doch lieber für die eher tradionelleren Dinge wie Kugeln, Kerzen und Lichterketten entschieden – UND – nachdem Peter ja schon in Deutschland seit einigen Jahren lieber einen künstlichen Baum haben wollte, für einen wirklich schön und echt aussehenden Tannenbaum, der wohl nächstes Wochenende aufgebaut wird!

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Unser Heim haben wir inzwischen auch mit ein bisschen Adventsdeko versehen und es ist wirklich gemütlich und wir fühlen uns sehr wohl.

Drinnen:

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und draußen:

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Am letzten Donnerstag im November feiern die Amerikaner Thanksgiving und netterweise ist sowohl der Donnerstag als auch der darauffolgende Freitag arbeitsfrei, so dass wir neulich ein schönes langes Wochenende hatten. Traditionell gibt es an Thanksgiving Truthahn, so auch bei uns! Unser Freund und Kollege Lothar und seine Kinder Till und Hanna haben uns beim Verspeisen geholfen, während Merle die Feiertage in Deutschland bei ihrer Familie verbracht hat:

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Hmmm – war sehr lecker!!!

Letzten Montag stand dann mal wieder ein Konzert an – und zwar von Martinas neuem Chor, dem Des Moines Diversity Chorus. Der Chor besteht seit 1997, wird auf ehrenamtlicher Basis von Julie Murphy geleitet und finanziert sich in erster Linie aus Spenden. Er hat sich Respekt und Wertschätzung für Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen auf die Fahne geschrieben und will mit seiner Musik unterschiedliche ethnische und kulturelle Gruppen ansprechen und verbinden. Das Konzert fand in einer Kirche statt und wir hatten Unterstützung von den City Voices Des Moines, einer Gruppe Jugendlicher aus finanziell eher benachteiligten Familien, die viel Talent und tolle Stimmen haben und von ihrer Chorleiterin ebenfalls auf ehrenamtlicher Basis gefördert werden und Gesangsunterricht bekommen. Sie haben uns bei unseren Liedern solistisch unterstützt und das letzte Lied haben wir alle gemeinsam gesungen – “The Us of Me”.

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Rechts von Martina seht ihr übrigens Elysa, die italienische Wurzeln hat und die uns zusammen mit ihrem Mann Frank für Heiligabend zu sich nach Hause eingeladen hat – soviel zum Thema “amerikanische Oberflächlichkeit”!!!

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“Jingle in the Junction” – unter diesem Motto gibt es in der Vorweihnachtszeit an der Historic Junction in West Des Moines mehrere Veranstaltungen, die so eine Art Weihnachtsmarkt sein sollen, aber an die Märkte in Deutschland leider nicht ansatzweise herankommen. Aber gut – man kann nicht alles haben und es ist trotzdem eine nette Sache. Die Straße und die Geschäfte sind alle besonders weihnachtlich dekoriert, in vielen Geschäften gibt es kostenlose Weinproben und auf der Straße versammeln sich unterschiedliche Gesangsgruppen und singen Weihnachtslieder. Außerdem gibt es einen Streichelzoo für die Kinder, Rundfahrten mit einer Kutsche und einen Eisbildhauer, der seine Kunstwerke live für Groß und Klein zum Zuschauen mit der Motorsäge anfertigt:

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Eine Singgruppe in traditionellen Kostümen aus dem 19. Jahrhundert, Elysa aus dem Bild oben singt auch mit:

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Weihnachtliche Außendekoration:

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Allgemein lässt sich sagen, dass aus unserer Sicht die Deutschen die Amerikaner (zumindest hier in Iowa) in Sachen Weihnachts-Deko-Kitsch locker überholt haben! Hier fängt die Dekoriererei erst so ab dem 1. Advent an (vorher konzentriert man sich schliesslich auf Thanksgiving) und das weihnachtliche “Wettrüsten” hält sich durchaus in (geschmackvollen!) Grenzen, gelegentliche Ausrutscher, wie z.B. 3m hohe künstliche Weihnachts- und Schnee-Männer im Vorgarten (so heute beim Nordic Walking 2x gesehen!) ausgenommen.

So, das war’s mal wieder von hier aus EiOhWah. Wir wünschen Euch eine besinnliche und stressfreie Vorweihnachtszeit und hoffen, dass der nächste Blog nicht wieder so lange dauert!

Alles Liebe nach Deutschland (wir vermissen die Weihnachtsmärkte!),

S & M & P

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